In zahlreichen Bands passiert es oft, dass es nach einer gewissen Zeit nicht mehr optimal funktioniert und Interessenskonflikte entstehen. Aus denselben Gründen haben sich Stefan (Voc, Git, Samples) und Heinz (Voc, Git) im 2015 von ihrer damaligen Metal-Band getrennt. Stefan investierte von da an mehr Zeit in sein Nebenprojekt und wurde dabei oft von Heinz unterstützt. Zu zweit starteten sie schließlich das Songwriting und so wurde das Nebenprojekt nur kurze Zeit später offiziell in "Projekt Krank" (PK) umbenannt.
Beide wollten mehr als 08/15-Metal kreieren. Kreativität, Individualität und Variabilität wurden groß geschrieben. Die depressive Stimmung, die zuvor noch herrschte, wurde gleich in die Songs verpackt. Zu Beginn schrieben die Zwei eher theatralische Metal-Songs, mal schleppende, mal schnelle. PK sollte aber nicht nur für ein Genre stehen, sondern auch mal für Black-Metal, Industrial, mal in Deutsch oder Mundart gesungen, mal clean, crowl oder gescreemt. Es sollte einfach alles Platz finden, solange es in das Konzept passte.
Später stieß Shadow als Bassist hinzu und sie beschlossen, nur als Trio, mit Drumcomputer und vielen Samples, eine erste CD in Eigenproduktion zu produzieren. In dieser Besetzung wollten sie ab 2017 auch Konzerte spielen. Es war eine sehr lehrreiche, spannende Zeit und viele Türen haben sich geöffnet. Eine tolle Band-Chemie, wie man sie früher nicht kannte, hat einen kreativen Freiraum für das Schaffen der Musik entstehen lassen. Doch leider kam 2019 der Ausstieg von Shadow, weshalb Stefan und Heinz gezwungen waren, den Bass neu zu besetzen. Mit Davill wurde jedoch rasch ein würdiger Ersatz gefunden. Weil die Band sowieso gerade im Umbruch war und oft Diskussionen zum Thema Drumcomputer geführt wurden, entschied sich "Projekt Krank" nun auch für einen Schlagzeuger aus Fleisch und Blut. Dieser Platz konnte sehr schnell mit Peter besetzt werden.
Bereits nach ein paar wenigen Stunden zu viert im Übungsraum, stand PK 2020 zum ersten Mal mit dem neuen Line-Up auf der Bühne. Dann kam fucking Corona. Sie beschlossen, sich während dieser Zeit mit einer EP-Produktion vertraut zu machen und setzten im eigenen Studio "Labor 4" die Aufnahmen von vier Songs in die Tat um. Diese wurden von V.O. Pulver vom "Little Creek Studio" gemischt und gemastert. Mittlerweile löste sich die Band ein wenig von den depressiven, überlangen Songs und kreierte sogar Offbeat Metal-Songs, zu welchen es sich gut tanzen lässt. Nach Abschluss der EP war PK überzeugt, den nächsten Schritt einleiten zu können.
Die vier Jungs, oder besser gesagt schon etwas ältere Jungs mit Erfahrung, haben sich nun richtig wohl gefühlt bei "Projekt Krank". Die vier Laborratten, wie sie sich selbst gerne bezeichnen, schrieben mit der Zeit immer anspruchsvollere Songs. Für alle ist nicht nur die zusammen erschaffene Musik wichtig, sondern auch die gemeinsame Zeit, dies macht den Band-Spirit aus. "Projekt Krank" ist für die Bandmitglieder wie ein Psychiater, der ihnen dabei hilft, den ganzen Alltags-Shit sowie die kranke Welt zu vergessen und zu verarbeiten.
Die Band wollte nun nicht mehr nur im Proberaum rumsitzen, Songs schreiben und gelegentlich einen Gig spielen. Deshalb beschloss sie Anfang 2021, ein erstes Album zu produzieren und dieses mit Hilfe eines Labels zu vertreiben. Das Liedgut sollte das Licht der Welt erblicken, daher erschien dieser Weg als das einzig Vernünftige. Schließlich begannen die ersten Vorproduktionen für das erste 12-Track Album. Der Fokus lag 2021 bis 2023 ganz klar auf den Aufnahmen zum neuen Album. Viel Zeit und Herzblut steckte die Band in dieses
Projekt. Daher spielten sie nur wenige Livegigs, z.B. als Support von "Ost+Front". Aufgenommen wurden alle Songs, wie schon bei der EP, im eigenen Studio "Labor4" und mit "Boersma Records" fanden die Jungs ein sympatisches Label. Im Herbst 2023 waren alle Aufnahmen beendet. Anschließend standen Mix und Master auf dem Programm. Hier konnte Ralph Beier von "Ashburn Productions" gewonnen werden, der einen hervorragenden Mix und ein wuchtiges Master gezaubert hat. Neben der CD produzierten sie im Herbst auch noch zwei Videoclips bei "Musikclip.ch".
Im Frühjahr 2024 wird das Release vom neuen Album stattfinden. Danach will PK wieder regelmäßig und oft Konzerte spielen. Live darf man sich nebst einer abwechslungsreichen Songauswahl auch auf eine stimmungsvolle, auf die Songs abgestimmte Lichtshow freuen.